PROJEKT 2014/15 – Klang – Kontakte – TEILPROJEKTE

Die Signifikanz von Klang. Überlegungen zu Klang und Stimme in Bildern

Sollen Klänge und die mit ihnen verknüpften Vorstellungen als bildliche Darstellung erscheinen, erweist sich das Medium Bild als mangelhaft: Es ist stumm. Dem ›Schweigen‹ des Bildes werden zur Darstellung von Sprache im mittelalterlichen Bild Schriftbänder, Inschriften oder gestische Signale entgegengesetzt. So kann zumindest auf das Sprechen verwiesen werden. Dass eine Stimme allerdings sehr viel mehr zu leisten vermag, als Sprache zu transportieren, war bereits der mittelalterlichen Musiktheorie bekannt. Sie schreibt der Stimme gar eine ikonische Fähigkeit zu, das heißt, ihre Ausdrucksfähigkeit und ihr Klang können bildhafte Vorstellungen erzeugen: Schreie, musikalische Töne, Sprache sind dabei nur Beispiele, denen eine kulturell geprägte Signifikanz innewohnt. An diese Feststellung will das Projekt anknüpfen und die Ikonizität des stimmlichen Klangs im Bild untersuchen. Da die Stimme in (spät-)mittelalterlichen Bildern nur selten dargestellt wird, ist es umso auffälliger, wenn Münder geöffnet sind, wenn aus ihnen Schriftbänder oder Strahlen hervortreten. Entsprechende Darstellungen sollen im Projekt genauer betrachtet werden. Dabei wird zum einen gefragt, wie stimmliche Klänge bildlich dargestellt werden und in welchen Kontexten dies geschieht. Zum anderen soll hiervon ausgehend untersucht werden, welche Bedeutungen durch das ikonische Potential der Stimme vermittelt werden können.

 

Kontakt

Daniela Wagner
c/o Kunstgeschichtliches Seminar
Universität Hamburg
Edmund-Siemers-Allee 1 (West)
D-20146 Hamburg
E-Mail: daniela.rengaw@googlemail.com